Öffentliche Anhörung :
360° Biodiversitätsstrategie
VOM 3. JULI BIS 2. OKTOBER 2023
Ein geltendes Regelwerk...
Mit der Einführung der Biodiversitätsstrategie 360° (deren Ausarbeitung in den Artikeln D31 und D46 des Umweltgesetzbuchs vorgesehen ist) versucht die Wallonie, sich an überregionalen Zielen auszurichten und die Verpflichtungen umzusetzen, die durch den „Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal“, die „Biodiversitätsstrategie bis 2030“ für die EU und die nationale Strategie Belgiens „Biodiversität 2020“ zugunsten der Biodiversität eingegangen wurden.
Wie ist diese Strategie entstanden?
Im Zeitraum 2018-2019 wurden „Biodiversitäts-Workshops“ abgehalten, um die wichtigsten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Biodiversität zu ermitteln. So konnte sich die breite Öffentlichkeit an der Formulierung von Empfehlungen beteiligen. Diese wurden dann von einem wissenschaftlichen Ausschuss konsolidiert und priorisiert. Nach Veröffentlichung eines Berichts im April 2019 erfolgte im Oktober 2019 eine Präsentation dieser Empfehlungen vor dem Wallonischen Parlament.
Die Abteilung Natur und Forstwesen wurde daraufhin beauftragt, Abstimmungen zur Vorbereitung des Entwurfs der Biodiversitätsstrategie 360° unter Beteiligung von Verwaltungsstellen, Vertretern des gemeinnützigen Sektors und externen Experten durchzuführen. Zwischen März und April 2021 wurden thematische Workshops veranstaltet, um zu ermitteln, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Der Entwurf der Biodiversitätsstrategie 360° entstand dann aus der Analyse und Zusammenfassung der in diesem Rahmen durchgeführten Arbeiten.
Worum geht es bei den geplanten Maßnahmen?
Der Entwurf der Biodiversitätsstrategie 360° umfasst fünf Schwerpunkte in unterschiedlichen Themenbereichen:
Schwerpunkt 1: Erhaltung der biologischen Vielfalt und Wiederherstellung geschädigter Artenpopulationen und natürlicher Lebensräume. Die Maßnahmen dieses Schwerpunkts sollen dazu dienen, die Schutzgebiete in der Wallonie zu entwickeln, zu kartieren und auszuweiten, die Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten zu beseitigen oder zu verringern, den ökologischen Zustand der Wasserläufe zu verbessern und die Ökosystemleistungen in Verbindung mit Lebensräumen zu fördern.
Schwerpunkt 2: Integration der biologischen Vielfalt in Entwicklungslogiken und wirtschaftliche Aktivitäten und Förderung einer nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt; Dieser Schwerpunkt bezieht sich auf die globale Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks menschlicher Aktivitäten und speziell bestimmter Sektoren ab: Bauwesen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Unternehmen. Ein Akzent liegt auch auf einer besseren Integration von Risiken und Schäden für die biologische Vielfalt im Vorfeld wirtschaftlicher Aktivitäten, bereits bei der Planung von Plänen und Projekten.
Schwerpunkt 3: Aufwertung der biologischen Vielfalt und Mobilisierung aller gesellschaftlichen Akteure für ihre Förderung; Durch Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft (Bildung, Berufsausbildung, breite Öffentlichkeit) soll dieser Schwerpunkt alle Interessengruppen in eine bessere Berücksichtigung der mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt verbundenen Herausforderungen einbinden, insbesondere durch die Akteure in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Tourismusbranche.
Schwerpunkt 4: Umsetzung von Maßnahmen auf lokaler Ebene und internationale Wirkung. Ziel dieses Schwerpunkts ist es, die verschiedenen Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt von der lokalen Ebene auf andere Ebenen (regional und international) zu koordinieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Unterstützung der lokalen Einheiten bei der Integration der ehrgeizigen Ziele, die auf regionaler und überregionaler Ebene beschlossen wurden.
Schwerpunkt 5: Kenntnis der biologischen Vielfalt und Betreuung der Aktivitäten vor Ort. Dieser Schwerpunkt umfasst zum einen eine legislative Komponente, die die Anpassung des rechtlichen Rahmens an die Ziele und die Kontrolle der Einhaltung seiner Anwendung umfasst, und zum anderen eine Komponente zur Vertiefung der Forschung und des Wissens über die Natur und die biologische Vielfalt durch den Austausch von Informationen.
Welche Maßnahmen sind geplant?
Die fünf Schwerpunkte der Biodiversitätsstrategie 360° umfassen 14 strategische Ziele, die in 34 operative Ziele unterteilt sind. Für jedes operative Ziel wurde eine bestimmte Anzahl von Maßnahmen vorgesehen. Die Titel der Maßnahmen sind im Entwurf der Biodiversitätsstrategie 360° enthalten. Die genaue Definition der Maßnahmen wird nach der Annahme des Entwurfs der Biodiversitätsstrategie 360° erfolgen.